Heidenheimer Chronik 1937

     

Januar | Februar | März | April | Mai | Juni | Juli | August | September | Oktober | November | Dezember

Januar 1937

Jan.
Schülerzahlen:
Gewerbeschule 868 Handelsschule 135
Bürotechnischer Vollkurs 20 Frauenarbeitsschule 630
Landwirtschaftsschule 34 Realgymnasium 114
Oberrealschule 311 Mädchenrealschule 213

Heidenheim hat 4 Volksschulen: Ostschule, Brenzschule, Olgaschule und Eckschule in Schnaitheim. Als besonderer Schulkörper: dreiklassige Hilfsschule (2 Klassen Heidenheim, 1 Klasse in Schnaitheim). In diesen Schulen unterrichten 45 ständige und 13 unständige Lehrer.
Die Hilfsschule wird von 3 ständigen Lehrkräften betreut. Des weiteren gibt es 6 ständige und 2 unständige wissenschaftliche Lehrkräfte, die in Hauswirtschaft, Handarbeit und Mädchenturnen unterrichten.
Das Vortragshaus, im Katzental 1, wird von der Stadt gekauft und für BDM und JM zur Verfügung gestellt. Durch Ausbau des Schlosses Hellenstein soll für Hitler-Jugend und Jungvolk ein weiteres Heim geschaffen werden.

3. 1.
Beerdigung des am 31. 12. 1936 verstorbenen Vorstandes der städtischen Handelsschule, Handelsschulrat August Arnholdt. Der Verstorbene war fast 3 Jahrzehnte in Heidenheim im Amt.

5. 1.
Wochenmarktpreise: 1 Hühnerei 10-13 Pf, 500 g Markenbutter 150 Pf, 500 g Tafeläpfel 15-35 Pf, 1 Zitrone 6-7 Pf, 500 g Bananen 40 Pf.

23. 1.
Wanderausstellung des Luftschutzes in Mergelstetten von Landrat Dr. Fetzer eröffnet.

24. 1.
Die Amtsträger des Reichsluftschutzbundes tagen im Hospiz.
Württembergische Propagandisten in der NSV-Gauschule auf den Heeräckern.
Erste Kreisversammlung des Deutschen Siedlerbundes. Im Kreis wurden 250 Siedlerstellen vergeben. Neugründung von 5 Siedler-Gemeinschaften.

27. 1.
Studenten und Professoren aus Chile besuchen die Fa. Voith. Dr. Hanns Voith begrüßt. Besichtigung der Werkanlagen. Im Bau: 15 Turbinen für den mittleren Inn, eine liegende Francis-Turbine mit 30 000 PS für Japan.

30. 1.
Die Kreisleitung begeht den 4. Jahrestag der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus mit einem großen Fackelzug und einer Massenkundgebung vor dem Rathaus.

Februar 1937

1. 2.
Die Stadt gibt ihr Pachtgut Wangenhof auf. Es wird der Landsiedlungs-G.m.b.H. Stuttgart zur Aufteilung an 5 bäuerliche Siedler überlassen. Aufnahmewert des lebenden und toten Inventars 29 000 RM.
Das beim Amtsgericht bestehende Erbgesundheitsgericht hat ab 1. 2. seinen Sitz beim Landgericht Ellwangen.
Wedel: Um 10 Uhr beginnend, gegen 17 Uhr stärker als die Brenz fließend. 40 cm Tiefe beim Fürsorgeheim.

5. 2.
Gegen 14 Uhr wieder Wedel. Die Brücke beim VfL-Platz hatte nur noch 40 cm freien Durchfluß. Wassermenge 18 cbm je Sekunde.

6. 2.
1 Hühnerei 10,5-11 Pf, 500 g Butter 155 Pf, 1 junger Hahn 150-200 Pf, 500 g Orangen 30-40 Pf.

10. 2.
Der Vieh-Versicherungs-Verein beschloß, sämtliche Tiere, die von Juden gekauft worden sind, nicht in die Versicherung aufzunehmen.

11. 2.
Das bisherige Polizeiamtsgebäude gegenüber dem Rathaus erhält die Bezeichnung "Altes Stadthaus".
In den Seewiesen sind 50 Morgen Land überschwemmt. In der Nacht vom 24. auf 25. Juni wurde durch einen Wolkenbruch die Voithsiedlung überschwemmt. Die Feuerwehr pumpte in 32 Stunden 2 814 cbm Wasser weg.
Einrichtung einer Städt. Schweinemästerei mit 15 Schweinen im Gutshof Brenzstraße. Für die Sammlung der Abfälle im Stadtgebiet dienen zwei kleine Pritschenwagen, die von zwei Eseln gezogen werden.
Die Untersuchung des Wassers brachte ein recht befriedigendes Ergebnis: klar, ohne Bodensatz, ohne Geruch und Geschmack, schwach alkalisch, ziemlich hart.
Die Reichsbahn hat sich bereit erklärt, die Bauarbeiten bei der Verbreiterung des Bahnübergangs bei der Ulmer Straße auszuführen, sofern die Stadt die Kosten in Höhe von 1 000 RM übernimmt.

12. 2.
Heidenheim beteiligt sich an der bisher größten Verdunklungsübung Württembergs.
Dauer von Einbruch der Dunkelheit bis 23.30 Uhr. Weitere Verdunklungsübung vom 1. - 3. 12.

14. 2.
Reichsberufswettkampf für Württemberg wird in der Groß-Turbinenhalle der Fa. Voith eröffnet.

15. 2.
Dreißig kanadische Pappeln an der Kanalstraße werden gefällt. Die meisten Stämme hatten einen Durchmesser von 80-100 cm. Alter 30 Jahre. Nach Fertigstellung des Kanals soll wieder eine Pappel-Reihe angepflanzt werden.

20. 2.
Und 26. 6. Altmaterialsammlung der Pimpfe in den Haushalten. Es werden gesammelt: Tuben, Flaschenkapseln und Metallfolien, Altpapier, Eisenmetalle, Nichteisenmetalle in jeder Form, auch Glas (alte Arzneiflaschen).

26. 2.
Die Fa. Voith erhielt im Rahmen eines Betriebsappells durch den Reichsstatthalter das Leistungsabzeichen als vorbildliche Berufserziehungsstätte verliehen.

März 1937

März
Der Verkehrsverein zieht aus der Olgaschule in das "Alte Stadthaus" um.

1. 3.
Poststelle in Heidenheim-Aufhausen errichtet. Das Postamt Heidenheim gilt als Hauptpostamt. Erste Fahrt der Landkraftpost. Der Wagen verließ um 8 Uhr mit Fähnchen geschmückt das Postamt. Er fährt nun täglich über Mergelstetten, Herbrechtingen, Hürben, Hermaringen, Sachsenhausen, Hohenmemmingen, Giengen, Oggenhausen, Nattheim, Steinweiler, Auernheim, Klein- und Großkuchen, Rotensohl, Itzelberg, Ochsenberg, Aufhausen und Schnaitheim nach Heidenheim zurück.

4. 3.
Erste gemeinsame Sitzung der Gemeinderäte von Heidenheim und Mergelstetten.

9. 3.
Bürgerversammlung in der Zoeppritzhalle ergibt Zustimmung zum Zusammenschluß.

11. 3.
Der letzte Altveteran von 1870/71, Paul Hommel, im Alter von 89 Jahren gestorben.

12. 3.

Der Reichssender Stuttgart bringt das öffentliche Liedersingen, das am 9. 3. in der Olgaturnhalle unter der Leitung von Karl Speidel abgehalten wurde.
Ein Teil der Paradiesstraße zwischen Hindenburgplatz und Schmittenbergstraße wird in Hermann-Poppe-Straße umbenannt.

15. 3.
Adolf Rösle im Alter von 46 Jahren gestorben. Der Verstorbene war u. a. Vorsitzender des Kreisgerichts, Vorstandsmitglied des Sängerclubs, Aufsichtsrat der WCM. Beerdigung am 17. 3. auf dem Totenberg "mit einem Ehrengeleit, wie es in unserer Stadt noch keinem Bürger zuteil geworden ist".

17. 3.
Die Mädchenrealschule wird in "Schilleroberschule" umgetauft.

18. 3.
Das 3. Fernsprechhäuschen in der Stadt an der Nordfront des Postamtes wird in Betrieb genommen.

19. 3.
Deutsche "Heldennamen" für die Schulen: Bergschule = Schlageterschule; Ostschule = Hindenburgschule; Olgaschule = Herbert-Norkus-Schule.

20. 3.
Höhere Knabenschule - Horst-Wessel-Oberschule.

26. 3.
Der wieder zu neuem Leben erwachte Oratorienverein brachte am Karfreitag in der Pauluskirche unter der Leitung von Helmut Bornefeld Werke alter Meister.

28. 3.
Ostersonntag morgens 8 Uhr 5 Grad Kälte, aber Sonnenschein.

31. 3.
Eckschule Schnaitheim = Richthofenschule.

April 1937

1. 4.

Eingemeindung der Gemeinde Mergelstetten.
Anläßlich des Zusammenschlusses werden Mergelstetter Bürger zu Ratsherren der Stadt berufen:
Wilhelm Roll, Hans Klein, Julius Bozenhard. Beiräte für Erziehung und Bildung: Fritz Zorn und Albert Seebich. Beirat für Fürsorge und Wohlfahrtswesen: Eugen Renner. Technische Beiräte: Karl Fuchs, Hans Rüd. Schätzungswesen: Hans Mailänder und Georg Knödler. Ab 1. 4. wird der seitherige Bürgermeister Ernst Langensee mit der Dienstbezeichnung "Oberrechnungsrat" von der Stadt übernommen.
Die Freiw. Feuerwehr Schnaitheim mit Löschzug Aufhausen nach Heidenheim eingegliedert, Löschzüge WCM und Voith ausgeschieden.
Neue Friedhofsordnung in Kraft getreten. Die Ruhefrist beträgt 16 Jahre. Sämtliche Grabstätten bleiben Eigentum der Stadt.
Heidenheim hat 2 405 Rundfunkteilnehmer. Auf 100 Einwohner kommen 11 Radiogeräte.

2. 4.
Fackelzug zur Markungsgrenze. Festliche Beleuchtung der öffentlichen Gebäude in allen Stadtteilen. Beflaggung. Böllerschüsse um Mitternacht vom Schloßberg.

3. 4.
Dr. Kocher, Facharzt für Chirurgie in Heidenheim, wird zum ärztlichen Sachverständigen für die Jahre 1937 bis 1940 bestellt. Für den gleichen Zeitraum ist Dr. Kocher auch Sachverständiger des Württ. Versorgungsgerichts.
Zusammenschluß des 1. Sportvereins mit dem Turnverein zum "Turn- und Sportverein Heidenheim 1846 e.V." um der Zersplitterung des Sports in der Stadt Einhalt zu gebieten.

9. 4.
In Heidenheim, Schnaitheim und Mergelstetten kommen 373 Kinder in die Volksschule.

17. / 18. 4.
Schneedruckschäden im Wald.

19. 4.
Neuregelung des Schlachtviehabsatzes: Alle Metzger haben künftig ihren Bedarf bei der Verteilungsstelle zu decken. Das Schlachtvieh darf nicht mehr direkt beim Bauern gekauft werden.

24. 4.
Erster Spatenstich am Gemeinschaftswerk "Feierstätte" im Schloßhau. In die Arbeitsliste haben sich 2 600 Personen eingetragen. Bis 14. 11. wurden 4 000 cbm Erde in 30 000 freiwilligen Arbeitsstunden bewegt.

26. 4.
Der Wedel läuft seit einigen Tagen als Folge der ungewöhnlich starken Niederschläge, ebenso am 15. 7.

Mai 1937

1. 5.
Stadt in Flaggenschmuck und Maiengrün. 8 000 Menschen besuchen die Kundgebung auf dem Eugen-Jaekle-Platz. Erstes Anlagenkonzert unter der Leitung von Musikdirektor Seibert.

12. 5.
Erbhofbauer Jakob Seebich, Mergelstetten, erhält als Glied eines 200 Jahre zurückreichenden alteingesessenen Bauerngeschlechts den Ehrenschild des Reichsnährstandes verliehen.

22. 5.
Gutes Ergebnis der Altmaterialsammlung im Kreis: Guß 22 034 kg, Schrott 40 189 kg, Messing 254 kg, Aluminium 41 kg, Zink 238 kg, Kupfer 18 kg, Blech 16 795 kg.

23. 5.
361 Läufer beim Stadtlauf. Großer Lauf und Jugendlauf geht an TSV 1846. Kleiner Lauf an Turn- und Sportfreunde Mergelstetten.

26. 5.
Schwül wie im Hochsommer, nachmittags in der Sonne 37 Grad. Indische Elefanten des Zirkus Barum baden in der Brenz.

27. 5.
Aufstellung eines Wohnungsbeschaffungsprogramms. Der Reinbedarf an Wohnungen beträgt 162 Wohnungen. Es sollen errichtet werden: 30 Kleinsiedlerstellen, In der Reute, (je 5 500 RM), 35 Drei-Zimmer-Wohnungen, 15 Zwei-Zimmer-Wohnungen, 25 Billigstwohnungen.

29. 5.
Diesel-Triebwagen-Verkehr auf der Strecke Ulm-Heidenheim schließt fühlbare Lücke im Fahrplannetz.

30. 5.
Das Staatstheater-Ballett aus Stuttgart tanzte im Schloßhof vor 3 000 Zuschauern.

Juni 1937

Juni
Bei der Reichsnährstands-Ausstellung in München erhielt die Voithische Gutsverwaltung Talhof für ihre Milch den 1. Preis.

1. 6.
Die Leitung der Geschäftsstelle Mergelstetten übernimmt Obersekretär Karl Schweitzer.

5. 6.
Beim 1. Volksmusikertag in Karlsruhe war die Standartenkapelle und das 1. Handharmonika-Orchester mit 31 Spielern erfolgreich (Leitung: Musikdirektor Seibert; Hermann Maucher).
Eine ständige Schloßbeleuchtung wurde angebracht, die jeden Samstag und Sonntag eingeschaltet wird.

10. 6.
Bei einer Mitgliederversammlung der Amateurfotografen wurde durch Friedrich Michel der erste in Heidenheim gedrehte Farbfilm vorgeführt.
Im Verwaltungsgebäude der Fa. Voith wurde ein Münzfernsprecher aufgestellt. Dadurch sind jetzt vier Münzfernsprecher in der Stadt (Scharfes Eck, Forststraße, Postamt).
39 Grad wurden in der Sonne gemessen. Die Bauern bringen ihr Heu ein. Der städtische Sprengwagen wird eingesetzt.

15. 6.
Zum ersten Mal war Flakartillerie zu einer Übung in der Stadt. 1897, vor 40 Jahren, wurde das Fernsprechamt in Betrieb genommen. Es waren 29 Teilnehmer mit 34 Sprechstellen. 1937 sind es rund 600 Fernsprechteilnehmer.

19. 6.
Der Kapellmeister des Landesorchesters, Albert Hitzig, wurde bei den Proben zu einem Festkonzert im Schloßhof vom Schlage getroffen.

20. 6. - 19. 9.
14. Spieljahr im Naturtheater. Zum zweiten Male Schillers "Wilhelm Tell". Bühnenbild von Baurat Beutler. 45 000 Besucher.

30. 6.
Stürmischer Empfang der Reichs-Siegermannschaft der Marine-HJ. Die Mannschaft (Karl Boog, Emil Henß, Helmut Hurler, Karl Kaufmann, Fritz Kreß, Josef Müller, Ernst Rothärmel, Erich Wiedmann, Hans-Joachim Wolf, Peter Zeiner, Georg Ziegler) trägt sich ins Ehrenbuch der Stadt ein. Die Stadt stiftet einen Kutter. Der 1. Reichsseesportwettkampf wurde in Laboe bei Kiel ausgetragen.

Juli 1937

Juli
Der größte Trockenzylinder der Welt wird für eine Papierfabrik in Finnland fertiggestellt. Durchmesser 5 m, 4,5 m Breite, Fertiggewicht 65 Tonnen.
Wetter durchweg kühl mit großer Niederschlagsneigung.

Jul. -Aug.
Der Verschönerungsverein stellt 33 Bänke auf.

3. / 4. 7.
Hundert Jahre Liederkranz Mergelstetten. Festkonzert in der Zoeppritzhalle unter der Leitung von Fritz Kombrecht. Jubiläums-Feier im "Hirsch".

10. 7.
Die Heidenheimer SA wird Sieger im Schießwettkampf in Stuttgart und erringt den Wanderpreis des Stuttgarter Oberbürgermeisters.

11. 7.
600 Mitglieder der deutschen Stenografenschaft trafen sich zu einem Leistungsschreiben. Folgende Heidenheimer Mitglieder lieferten preiswürdige Arbeiten: Karl Herdener, Berta Burr, Helene Burr, Lore Linse, Theodor Schechinger.

16. 7.
In den Geschäften und auf dem Wochenmarkt werden große Mengen Beeren, Kern- und Steinobst und viel Gemüse angeboten. Pilzjahr. Butter ist knapp.

17. 7.
Zimmerschützenclub feiert 40jähriges Jubiläum.

21. 7.
Eine moderne Schweinemastanlage in der Nattheimer Straße wird in Betrieb genommen (75 Schweine).

22. 7.
Malermeister Hermann Beller erhielt den 1. Preis im Wettbewerb über die farbige Gestaltung der Häuser in der Hauptstraße zugesprochen.

23. - 25. 7.
Jahrhundertfeier der Horst-Wessel-Oberschule für Jungen.

25. 7.
Erstes Rundstreckenrennen der Radfahrer.

28. 7.

Am Vohberg entsteht Württembergs größte Kriegsopfersiedlung mit 54 Häusern, davon 41 vom kleinen Typ je 8 600 RM, 13 Häuser vom großen Typ je 12 500 RM (Architekt Rolf Schmitthenner).

28. 7. - 1. 8.
40 Sänger des Sängerclubs, 11 Sänger des Sängerkranz und 7 Sänger des Sängerbunds Eintracht beteiligen sich am Deutschen Sängerbundfest in Breslau.

August 1937

17. 8.
Kunstschlosserarbeiten zu den Schloßaufgängen. Ausführung von den Schlossermeistern Matthäus Walz und Adolf Wiedenmann.

22. 8.
Heidenheimer SA wird zum 2. Mal Reichssieger im Schießen.

25. / 26. 8.
Gelegentlich der Divisionsmanöver lagen Teile des Infanterie-Regiments 109 und des Art.-Rgt. 35 hier und fanden gastliche Aufnahme. Eintragung ins Ehrenbuch der Stadt (70 Offz., 292 Uffz., 1526 Mannschaften, 246 Pferde).

27. 8.
Zweites Richtfest in der Vohberg-Siedlung. 33 Häuser.

29. 8.
Spielplatzweihe der TSG Schnaitheim auf dem Oldenberg.

September 1937

Sept.
Prof. Wetzel (Tübingen) findet im Hohlestein drei vorgeschichtliche Menschenschädel (etwa 12 000 Jahre alt.)

3. - 5. 9.
Schäferlauf. 40 000 Gäste. Feuerwerk. Festzug. Königspaar: Frida Maier, Dettingen und Kaspar Unseld, Neenstetten.

16. 9.
Fabrikdirektor der WCM Emil Pfeiffer im 82. Lebensjahr gestorben.

23. 9.
Der Papierzylinder wurde durch Heilbronn zum Neckar-Winterhafen transportiert. Die Drähte der Straßenbahnen mußten gehoben werden.

25. 9.
Eröffnung des Volksbildungswerkes. Auftakt mit einem Festkonzert des Landesorchesters am 26. 9. (u. a. Serenata von Richard Süßmuth). Leitung Prof. Karl Leonhardt.

Oktober 1937

Kein Eintrag

November 1937

1. 11.
Dr. Karl Missel als Leiter der Handelsschule in sein Amt eingeführt. Schülerzahl auf über 300 angestiegen.

19. 11.
Der Ehrenbürger der Stadt, Ministerpräsident Prof. Mergenthaler, spricht im Konzerthaus vor 2 000 Personen.

Dezember 1937

2. 12.
25jähriges Jubiläum des Beamtenwohnungsvereins. Der große Sammelkanal von Heidenheim nach Mergelstetten macht Fortschritte. Pläne von Baurat Baumann. Röhren bis 110 cm lichte Weite werden verlegt. Von den 3 300 m Strecke sind 1 500 m fertig.

10. 12.
Ausbau der Schillerschule in der hauswirtschaftlichen Form von der Ministerialabteilung genehmigt.

18. 12.

Feierstunde an der "Brücke der Arbeit". Die Brückenfiguren (Schmied und Färber) auf der Brenzbrücke zwischen Fa. Voith und Fa. Ploucquet werden der Öffentlichkeit übergeben. Ausführung: Bildhauer H. W. Brellochs (Stuttgart), Material: Crailsheimer Muschelkalk, Gewicht 40 Ztr. je Figur. Altes Rathaus in Schnaitheim wurde abgebrochen.

22. 12.
Rauhreif und 12 Grad Kälte.
Die WCM beteiligt sich an der Weltausstellung in Paris und erhält für bedruckte Stoffe eine Ehrenurkunde, die einen Rang höher steht als die goldene Medaille. Die Firma Voith erhält 3mal den Grand Prix für Voith-Schneider-Propeller und Voith-Turbogetriebe.

29. 12.
Eisiger Ost, 6 Grad Kälte, aber kein Schnee.

30. 12.
Die Brenz ist zugefroren.

31. 12.
14 500 Liter "Patenwein" wurden abgesetzt.
Die Stadt verkaufte 113 Bauplätze an die GBH (2,-RM/qm), Vohbergsiedlung (1,50 bis 2,- RM/qm) und sonstige (1,- bis 4,50 RM/qm). Bauunternehmer Kohler baute weitere 12 Gebäude (von 1933 bis 1937 insges. 79 Gebäude für 861 956 RM).
Die Verlegung der Reichsstraße 19 in die Seewiesen, Nattheimer-, Kanal-, Bären- und Alt-Ulmer Straße wird von staatlichen Stellen genehmigt.

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